Warum Pünktlichkeit für Azubis sehr wichtig ist

Warum Pünktlichkeit für Azubis sehr wichtig ist

Der Start der Ausbildung steht kurz bevor und schon jetzt machen sich Sorgen breit, wie die mitunter chaotische und leicht verplante Art mit den Regeln zu den Arbeitszeiten in Einklang gebracht werden soll? Oder bereits mittendrin in der Ausbildung, doch mit der Pünktlichkeit klappt es nicht immer ganz so gut? Pünktlichkeit gilt nicht nur als Tugend, sondern ist für Azubis sehr wichtig.

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Warum Pünktlichkeit für Azubis sehr wichtig ist

Warum das so ist und was dabei hilft, künftig pünktlicher zu sein, erklären wir in diesem Beitrag!:

Zwei Kategorien von Azubis

Zugegebenermaßen etwas überspitzt, lassen sich Azubis in zwei Kategorien einteilen. Azubis der ersten Kategorie sind beim Ausbilder, den Kollegen und den Vorgesetzten sehr beliebt. Sie überzeugen mit Pünktlichkeit, glänzen mit einer strukturierten Art und sind gut organisiert.

Falls sie sich doch einmal verspäten sollten oder krankheitsbedingt ausfallen, geben sie frühzeitig Bescheid. Solche Azubis sind kurzum die Zuverlässigkeit in Person.

Das Gegenteil davon sind Azubis der zweiten Kategorie. Pünktlichkeit ist für sie ein Fremdwort und es kommt regelmäßig vor, dass der Ausbildungsbetrieb mit Besprechungen oder der Aufgabenverteilung warten muss, weil die Azubis noch nicht da sind.

Das ständige Suchen nach Arbeitsmaterialien, Aufgaben, die nicht rechtzeitig fertig sind, und Fehlzeiten in der Berufsschule gehören ebenfalls zur chaotischen Art dieser Azubis.

Ein Ausbildungsbetrieb, der einen Azubi der zweiten Kategorie in seinen Reihen hat, stellt sich die Frage, was er gegen die notorische Unpünktlichkeit seines Azubis unternehmen kann. Und wenn mehrere Gespräche und wiederholte Abmahnungen nichts gebracht haben, kann die Antwort im schlimmsten Fall irgendwann lauten, dass der Azubi gekündigt wird.

Pünktlichkeit ist eine Pflicht

Wenn ein Azubi eine berufliche Ausbildung in einem Betrieb absolviert, hat er zwar viele Rechte, aber eben auch Pflichten. Zu diesen Pflichten gehört zum Beispiel, am Unterricht in der Berufsschule teilzunehmen und die ihm übertragenen, ausbildungsrelevanten Aufgaben zu erledigen.

Beides zielt darauf ab, dass der Azubi die wesentlichen Ausbildungsinhalte lernt, sich die entscheidenden Fähigkeiten für seinen Beruf aneignet und die Prüfungen erfolgreich ablegt, um sich so seinen Berufsabschluss zu sichern.

Aber der Azubi hat auch eine Sorgfaltspflicht und die Pflicht, pünktlich zu sein. Struktur und Selbstdisziplin sind für diese beiden Pflichten unerlässlich. Vor allem die Pünktlichkeitspflicht wird aber gerne einmal etwas auf die leichte Schulter genommen. Schließlich hat es nur selten Konsequenzen, wenn sich der Azubi um ein paar Minuten verspätet.

Zumal es auch einem gut organisierten Menschen passieren kann, dass ihm etwas dazwischenkommt und er nicht rechtzeitig eintrifft. Doch wenn sich die Unpünktlichkeit häuft, trübt sich das Bild und die Beliebtheit des Azubis sinkt.

Pünktlichkeit kommt allen zugute

Ein unpünktlicher Azubi kann den Tages- und Arbeitsablauf gehörig durcheinanderbringen. Müssen die Kollegen warten, bevor sie loslegen können, kann die Laune schnell sinken.

Werden dann auch noch Überstunden fällig, weil Aufgaben durch den verspäteten Start liegen geblieben sind, kann das Betriebsklima nachhaltig leiden. Während die Motivation und die Produktivität schwinden, wächst der Frust.

Denn die Kollegen sind genervt, wenn sie ständig die Marotten des Azubis ausbügeln müssen.

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Stellt der Azubi hingegen von Anfang an sicher, dass er pünktlich erscheint und seine Pflichten erfüllt, schafft er die Basis für eine gute Zusammenarbeit. Die Kollegen sehen es mit Wohlwollen, dass der Azubi den Welpenschutz nicht ausreizt und sich nicht darauf ausruht, der neue und junge Mitarbeiter zu sein, der noch viel lernen muss.

Außerdem riskiert der Azubi keinen Ärger mit dem Vorgesetzten. Eine gute Arbeitsatmosphäre trägt nicht nur dazu bei, dass die Leistungen des Teams besser sind und die Aufgaben leichter von der Hand gehen. Vielmehr macht die ganze Ausbildung so weit mehr Spaß.

Unpünktlichkeit als Kündigungsgrund

Wenn der Azubi einmal verschläft oder sich aus anderen Gründen verspätet, ist es sicher mit einer kurzen Entschuldigung getan. So etwas kann schließlich jedem passieren.

Kommt der Azubi aber öfter oder sogar regelmäßig zu spät, wird es ein Gespräch mit dem Ausbilder geben. Darin wird es darum gehen, warum der Azubi ständig unpünktlich ist und welche Lösungen infrage kommen.

Zeigt der Azubi daraufhin keine Einsicht und bleibt es bei seiner Unpünktlichkeit, kann neben einem weiteren Gespräch auch eine Abmahnung folgen. Die Abmahnung versteht sich in erster Linie als Warnschuss und soll eine Verhaltensänderung bewirken.

Allerdings bereitet die Abmahnung auch eine mögliche Kündigung vor. Zeigt die Abmahnung keine Wirkung, wird der Azubi vermutlich erneut abgemahnt, wenn er nach wie vor ständig zu spät kommt.

Irgendwann ist das Maß dann voll und eine fristlose Kündigung ist gerechtfertigt. Notorische Unpünktlichkeit kann also tatsächlich zu einer Kündigung führen.

Pünktlichkeit trainieren

Die Arbeit pünktlich anzutreten, ist wichtig, damit die Abläufe nicht ins Stocken geraten. Außerdem zeugt es von Respekt, die Kollegen und andere Leute nicht warten zu lassen.

Aber die Pünktlichkeit gehört nicht unbedingt zu jedermanns Stärken. Ist der Azubi ohnehin jemand, der kein besonders ausgeprägtes Zeitgefühl hat, sich gerne verfranzt und insgesamt eher unorganisiert durchs Leben geht, sollte er gezielt an seiner Pünktlichkeit arbeiten.

Dabei können folgende Strategien helfen:

  • Der Azubi sollte seine Uhr ein paar Minuten vorstellen. Auf diese Weise ist er der Zeit buchstäblich voraus und erscheint trotz Unpünktlichkeit rechtzeitig.

  • Statt die Unpünktlichkeit gleich komplett ablegen zu wollen, kann es helfen, sie schrittweise zu reduzieren. Kommt der Azubi zum Beispiel immer 15 Minuten zu spät, kann er anpeilen, sich um zehn Minuten zu verspäten. Ist das geschafft, können fünf Minuten das nächste Ziel sein. Die nächsten Schritte wären dann, die Verspätung auf fünf Minuten zu senken und schließlich fünf Minuten vor der Zeit da zu sein.

  • Um ein besseres Zeitgefühl zu bekommen, kann sich der Azubi seine Uhr oder sein Smartphone so einstellen, dass zu bestimmten Zeiten oder in gewissen Abständen ein Signalton erklingt. Der Azubi schaut dadurch auf die Uhr und sieht, wie spät es ist und wie viel Zeit inzwischen vergangen ist.

Außerdem ist der Azubi gut beraten, von sich aus auf den Ausbilder zuzugehen. Wenn er von Anfang an offen einräumt, dass er sich mit Pünktlichkeit schwertut, kann ihn der Ausbilder vielleicht mit Tipps und Maßnahmen unterstützen.

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Liegt die Unpünktlichkeit gar nicht am Azubi, sondern beispielsweise an einer ungünstigen Bus- oder Bahnverbindung, kann der Arbeitsbeginn eventuell entsprechend verschoben werden. Alle diese Dinge lassen sich im Gespräch klären, bevor es Ärger gibt und der Azubi als notorischer Zu-spät-Kommer abgestempelt wird.

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Mareike Dietzbach, - Personalerin und Ausbilderin, Simon Schneider, Ausbilder und Bewerbungstrainer und Christian Gülcan, Unternehmer, Gründer, Arbeitgeber und Betreiber dieser Webseite, Ferya Gülcan, Unternehmerin, Arbeitgeberin, schreiben hier Wissenswertes zum Thema Ausbildung, Berufe, Praktikum, Berichtsheftführung mit vielen Tipps und Ratgebern für Auszubildene, Schüler und Umschüler, Studenten und Jobsuchende.

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